Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen sind ein Teil des Pflegeteams und assistieren den Pflegefachkräften. Die Berufsbezeichnung kann, je nach Bundesland, abweichen und Pflegeassistent/in, Krankenpflegeassistent/in oder auch Pflegefachhelfer/in lauten. Unabhängig von der Bezeichnung handelt es sich um eine bundesweit anerkannte Ausbildung, mit der man in jedem Bundesland arbeiten kann.
Pflegehelfer/innen übernehmen grundpflegerische Aufgaben und helfen bei der Betreuung der Patienten. Das Aufgabenfeld ist sehr vielfältig und hängt von der konkreten Einrichtung und Branche ab. Sie teilen Essen aus und helfen bei der Nahrungsaufnahme, sind für die Kontrolle von Puls, Blutdruck oder Temperatur zuständig, begleiten und unterstützen sämtliche Untersuchungen und sind auch für die Sauberkeit und Hygiene zuständig. Ihre Unterstützung stellt eine wichtige Hilfe dar, ohne die es wahrscheinlich drunter und drüber gehen würde. Ebenso wie die Pflegefachkräfte sind sie ebenfalls einem hohen Zeitdruck und Arbeitspensum ausgesetzt.
Wird diese schwere Arbeit entsprechend vergütet? Wie das Gehalt in der Ausbildung, beim Berufseinstieg nach der Ausbildung und wie die Tarifverträge aussehen, sowie der Vergleich der Gehälter zwischen den Bundesländern und mit anderen Berufen, wird in diesem Artikel erläutert.
Die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in dauert, abhängig von dem Bundesland, ein bis zwei Jahre und setzt einen Hauptschulabschluss voraus. Es handelt sich um eine schulische Ausbildung und hat keine einheitliche Regelung für das Gehalt während der Ausbildungszeit. Teilweise erhält man gar keine Vergütung und es können sogar noch Kosten für die Schule anfallen, wenn es sich um eine private Schule handelt. Ob ein Ausbildungsgehalt gezahlt wird oder nicht hängt von Bundesland und konkreter Einrichtung ab, sowie die Höhe des Gehalts. Wenn es eine Entlohnung gibt, liegt diese im Durchschnitt bei 500 – 750 Euro brutto im Monat.
Da das tatsächliche Gehalt sehr individuell ist, kann es von den Durchschnittswerten abweichen. Daher sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass diese nur als ungefähre Richtwerte dienen.
Das Einstiegsgehalt variiert ebenfalls, je nachdem um welche Einrichtung und Branche es sich handelt. Auch das Bundesland und die Größe des Unternehmens sind Einflussfaktoren. Durchschnittlich beträgt das Einstiegsgehalt ungefähr 1.700 bis 2.400 Euro brutto im Monat. Handelt es sich um eine tarifgebundene Einrichtung, also eine staatliche oder kirchliche Einrichtung fällt das Gehalt meistens höher aus als bei privaten Einrichtungen. Mit den wachsenden Berufsjahren, springt man bei tarifgebundenen Einrichtungen in den Stufen hoch und erhält somit automatisch ein höheres Gehalt. Durch Weiterbildungen kann man ebenfalls das Gehalt steigern, da man dadurch in den Entgeltgruppen aufsteigen kann.
Es gibt zahlreiche Einsatzorte für Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen. Häufig arbeiten sie in Krankenhäusern, Kliniken oder Facharztpraxen, aber auch in Altenwohnheimen oder Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen. Wie bereits erwähnt spielt die Einrichtung eine große Rolle bei der Bezahlung, da sich öffentliche und kirchliche Einrichtungen an Tarifverträgen orientieren, fällt die Bezahlung dort meist besser aus.
Bei staatlichen Einrichtungen kann man mit einem guten Gehalt rechnen, da sich diese an dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst im Bereich Pflege und Gesundheit (TVöD-P) orientieren. Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen, welche die Ausbildung gerade abgeschlossen haben, werden in die Entgeltgruppe P 6 eingeordnet und erhalten somit ein Einstiegsgehalt von 2.473 Euro. Mit steigender Berufserfahrung kann demnach bis zu 3.392 Euro verdient werden. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Gehälter des TVöD-P in den jeweiligen Stufen und Gruppen.
Entgeltgruppe | 1. Stufe | 2. Stufe | 3. Stufe | 4. Stufe | 5. Stufe | 6. Stufe |
P 16 | 4.490 € | 4.648 € | 5.156 € | 5.749 € | 6.010 € | |
P 15 | 4.394 € | 4.538 € | 4.898 € | 5.329 € | 5.494 € | |
P 14 | 4.288 € | 4.428 € | 4.780 € | 5.257 € | 5.344 € | |
P 13 | 4.181 € | 4.318 € | 4.661 € | 4.909 € | 4.973 € | |
P 12 | 3.969 € | 4.099 € | 4.424 € | 4.624 € | 4.717 € | |
P 11 | 3.756 € | 3.879 € | 4.187 € | 4.392 € | 4.485 € | |
P 10 | 3.545 € | 3.660 € | 3.985 € | 4.142 € | 4.241 € | |
P 9 | 3.373 € | 3.545 € | 3.660 € | 3.880 € | 3.973 € | |
P 8 | 3.108 € | 3.257 € | 3.448 € | 3.602 € | 3.818 € | |
P 7 | 2.932 € | 3.108 € | 3.379 € | 3.514 € | 3.654 € | |
P 6 | 2.473 € | 2.634 € | 2.797 € | 3.142 € | 3.230 € | 3.392 € |
P 5 | 2.376 € | 2.596 € | 2.661 € | 2.769 € | 2.851 € | 3.042 € |
Quelle: TVöD-P, ab April 2022
Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen
Das Einstiegsgehalt ist bei kirchlichen Einrichtungen meist noch besser als bei staatlichen, weil sie sich an den Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) orientieren und dieser Tarifvertrag, vor allem in den Einstiegsstufen, etwas höhere Gehälter vorsieht. Somit wird man bei der Caritas, der Diakonie oder dem paritätischen Wohlfahrtsverband in den ersten Berufsjahren am besten bezahlt.
Als Beispiel wird hier die AVR Gehaltstabelle der Diakonie (ohne Nassau, Tarifgebiet Ost, Bayern und Hessen) dargestellt. Hier sind Krankenpflegehelfer/innen in der Entgeltgruppe 4 angesiedelt und haben ein Einstiegsgehalt von knapp 2.550 Euro brutto im Monat. In der höchsten Stufe kann man bis zu 2.818 Euro verdienen.
Entgeltgruppe | 1. Stufe | 2. Stufe | 3. Stufe | 4. Stufe | 5. Stufe |
EG 1 | 1.939 € | 2.033 € | |||
EG 2 | 2.216 € | 2.325 € | |||
EG 3 | 2.367 € | 2.492 € | 2.617 € | ||
EG 4 | 2.550 € | 2.684 € | 2.818 € | ||
EG 5 | 2.778 € | 2.924 € | 3.071 € | 3.217 € | |
EG 6 | 2.885 € | 3.037 € | 3.189 € | 3.340 € | |
EG 7 | 3.257 € | 3.425 € | 3.593 € | 3.761 € | 3.845 € |
EG 8 | 3.586 € | 3.771 € | 3.955 € | 4.140 € | 4.233 € |
EG 9 | 3.918 € | 4.120 € | 4.322 € | 4.524 € | 4.625 € |
EG 10 | 4.454 € | 4.683 € | 4.913 € | 5.142 € | 5.257 € |
EG 11 | 5.057 € | 5.318 € | 5.579 € | 5.840 € | 5.970 € |
EG 12 | 5.329 € | 5.603 € | 5.878 € | 6.153 € | 6.290 € |
EG 13 | 6.022 € | 6.332 € | 6.643 € | 6.953 € | 7.108 € |
Quelle: AVR Diakonie Gehaltstabelle, ab Januar 2022
Gehalt bei privaten Einrichtungen
Da private Einrichtungen nicht tarifgebunden sind und daher eigene Gehälter festlegen, wird man häufig eher schlechter bezahlt. Das liegt an dem enormen Wettbewerbsdruck und der Tatsache, dass private Einrichtungen Gewinne erzielen müssen, um sich über Wasser halten zu können. Darunter leidet meist das Personal, mit einem niedrigeren Gehalt. Manchmal kommt es zwar vor, dass sich auch diese an dem TVöD orientieren oder eigene Tarifverträge haben, jedoch muss das nicht der Fall sein. Hier kommt es also auf das Verhandlungsgeschick an, wie hoch das Gehalt ausfällt. Des Weiteren können andere Benefits, wie zum Beispiel vergünstigtes Mittagessen in der Kantine oder eine betriebliche Altersvorsorge verhandelt und somit das niedrigere Gehalt ausgeglichen werden.
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in – Gehalt nach Bundesländern
Im Durchschnitt verdienen Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen in Deutschland 2.755 Euro brutto im Monat. Das Bundesland stellt jedoch einen großen Einflussfaktor auf das Gehalt dar, da es auch heute noch große Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland gibt. In den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hamburg und Baden-Württemberg verdienen Gesundheits- und Krankenpflegehelfer mit 3.000 Euro bis 2.900 Euro am besten. In Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern verdient man mit 2.300 Euro bis 2.100 Euro im Vergleich deutlich weniger.
Die nachfolgende Abbildung zeigt den Median (das mittlere monatliche Bruttoentgelt bei Vollzeitbeschäftigten) der Bundesagentur für Arbeit für die einzelnen Bundesländer und den Mittelwert in Deutschland von 2.755 Euro in Orange.
*fehlender Wert Bremen: aufgrund nicht genügend vorhandener Daten, ist die Aussagekraft zu schwach und kann demnach nicht dargestellt werden.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
In diesen Städten verdient man besonders gut
Weiterhin hängt die Vergütung von der konkreten Stadt ab, in der man arbeitet, da es auch hier Unterschiede gibt. Folgende Abbildung zeigt fünf Städte (ab 500.000 Einwohnern) im Vergleich. In weiteren Städten ist die Beschäftigungszahl leider zu gering, um einen aussagekräftigen Wert darstellen zu können, und daher nicht vergleichbar. Wie man sieht, verdient man in München und Köln mit fast über 3.000 Euro das höchste Gehalt. Dieser Verdienst liegt sogar deutlich über dem gesamten Durchschnittswert von 2.755 Euro in Deutschland
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Mit steigendem Alter und der damit einhergehenden steigenden Berufserfahrung, verdient man auch mehr Geld. Arbeitet man in einer tarifgebundenen Einrichtung ist die stetige Steigerung sogar festgelegt. Aber nicht nur beim Alter, sondern auch zwischen den Geschlechtern gibt es Differenzen im Gehalt. Männer unter 25 verdienen zunächst zwar weniger als Frauen, im Alter von 25 – 54 erhalten Frauen jedoch um die 200 Euro weniger, ab 55 Jahren sind es sogar knapp 400 Euro.
Die Tabelle zeigt die Medianwerte pro Geschlecht, nach Alterskategorie, sowie jeweils im Gesamtdurchschnitt.
Alterskategorien | weiblich | männlich | Gesamt |
< 25 Jahre | 2.604€ | 2.580€ | 2.596€ |
25 – 54 Jahre | 2.684€ | 2.903€ | 2.755€ |
55 + Jahre | 2.808€ | 3.190€ | 2.889€ |
Gesamt | 2.696€ | 2.890€ | 2.755€ |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Vergleicht man das Gehalt von Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen mit dem in anderen medizinischen Berufen, liegt dies eher im unteren Bereich. Wie in der Tabelle zu sehen ist, verdienen sie etwas weniger als Altenpfleger/innen und Gesundheits- und Krankenpfleger/innen. Das liegt daran, dass die Ausbildung von Pflegefachkräften länger dauert und sie damit mehr Fachkenntnisse erlangen. Sie verdienen aber immerhin mehr als andere Pflegehelfer/innen, wie die Alten- und Kinderpflegehelfer/innen, und auch mehr als medizinische Fachangestellte.
Beruf | Bruttogehalt in Euro |
Assistenzarzt/-ärztin | 6.337 € |
Fachkrankenschwester/-pfleger im OP | 4.101 € |
Hebamme | 3.707 € |
Gesundheits- und Krankenpfleger/in | 3.645 € |
Altenpfleger/in | 3.174 € |
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in | 2.755 € |
Kinderpflegehelfer/in | 2.587 € |
Medizinische/r Fachangestellte/r | 2.496 € |
Altenpflegehelfer/in | 2.241 € |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Ist einem das Gehalt zu gering, kann man dies immer mit Weiterbildungen etwas erhöhen. Durch weitere Fachkenntnisse und Qualifikationen, wird das Aufgabenfeld erweitert, man kann mehr Verantwortung übernehmen und die Vergütung steigt entsprechend. Aber nicht nur das Gehalt spricht für eine Weiterbildung, da man durch neue Aufgaben wahrscheinlich auch etwas mehr Spaß und Motivation in den Berufsalltag bringen kann.
Als Pflegehelfer würde sich natürlich die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in anbieten. Häufig kann diese aufgrund der Erfahrung im Beruf verkürzt werden und öffnet die Tür für andere Weiterbildungen.
Fachweiterbildungen / Spezialisierungen
Wenn es etwas gibt, was einen besonders interessiert, lohnt es sich in diesem Bereich eine Weiterbildung zu machen und sich zu spezialisieren. Es gibt nämlich einige Abteilungen, in denen Mitarbeiter mit den entsprechenden Fachkenntnissen gebraucht werden und somit auch höher entlohnt werden.
Folgende Optionen gibt es:
- Ambulante Pflege / Haus- und Familienpflege
- Pflegedokumentation & -planung
- Hygiene im Gesundheitsbereich
- Palliativpflege
- Schmerztherapie in der Pflege
- Wundmanagement
- Prophylaxe in der Pflege
Administrative Weiterbildungen
Des Weiteren gibt es administrative Weiterbildungen. Diese ermöglichen es wichtige organisatorische Aufgaben, sowie die Leitung eines Teams zu übernehmen und dadurch mehr Verantwortung zu tragen. Dadurch fällt die Vergütung noch etwas besser aus.
Diese Möglichkeiten gibt es:
- Fachwirt in der Alten- und Krankenpflege
- Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen
- Betriebswirt für Management und Gesundheitswesen
Studium
Wenn man die Karriereleiter noch weiter hoch klettern möchte, kann man ein Studium in Betracht ziehen. Dies beansprucht mehr Zeit, wobei es je nach Einrichtung auch die Möglichkeit gibt das Studium berufsbegleitend zu machen. Dies wäre mit einem Fernstudium oder einem dualen Studium möglich. Der größte Vorteil ist wahrscheinlich die Bezahlung während des Studiums, wodurch man weniger finanzielle Sorgen hat. Aber auch die Tatsache, dass man das theoretische Wissen in der Praxis umsetzen und weiterhin Berufserfahrung sammeln kann, sprechen für diese Art des Studiums. Voraussetzung ist in der Regel das Abitur, jedoch reichen manchmal eine bestimmte Anzahl an Berufsjahren und Weiterbildungen als Qualifikation aus, um das Abitur zu ersetzen.
Folgende Studiengänge stehen zur Auswahl:
- Pflegemanagement
- Medizin- & Pflegepädagogik
- Gesundheitsförderung
- Public Health
- Sanitäts- & Rettungswesen
- Hebammenkunde
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